Inside Novaform: 5 Fragen an Senior Manager Projektentwicklung Stephan Pütz
5 Fragen an unseren Senior Manager Projektentwicklung Stephan Pütz Neubauprojekte sind komplex. Für Käufer entsteht häufig Unsicherheit - vor allem, wenn es um Qualität, Nachhaltigkeit und Sicherheit geht. Im Interview spricht Stephan Pütz, Senior Manager Projektentwicklung bei Novaform, über die wichtigsten Kriterien beim Immobilienkauf und die Lehren aus über 25 Jahren Erfahrung. 1. Woran erkenne ich als Laie, ob ein Neubauprojekt solide geplant ist? Als potenzieller Käufer kannst du die Qualität eines Neubauprojekts vor allem daran erkennen, wie transparent, strukturiert und professionell das gesamte Vorhaben präsentiert und begleitet wird. Ein gut geplantes Projekt beginnt immer mit vollständigen und sorgfältig ausgearbeiteten Unterlagen: Dazu gehören eine genehmigte Planung, eine präzise Baubeschreibung sowie realistische Zeit- und Kostenkalkulationen. Seriöse Bauträger stellen diese Dokumente offen zur Verfügung und erläutern auf Nachfrage verständlich, welche Materialien, technischen Systeme und Qualitätsstandards zum Einsatz kommen. Ebenso wichtig ist die Reputation des Bauträgers. Ein erfahrener Anbieter kann nachweisbare Referenzobjekte vorweisen, verfügt über eine stabile Unternehmenshistorie und kommuniziert offen über seine Arbeitsweise. Transparenz zeigt sich auch darin, dass unabhängige Qualitätskontrollen erlaubt sind – ein vertrauenswürdiger Bauträger scheut weder die Begleitung durch Sachverständige noch regelmäßige Baustellenbesichtigungen. Ein weiteres zentrales Kriterium ist die Vertragsgestaltung. Professionelle Anbieter arbeiten mit klaren, rechtssicheren Vertragsstrukturen, insbesondere bei Zahlungsplänen, die den gesetzlichen Vorgaben entsprechen. Und ganz praktisch: Eine gut organisierte, saubere und strukturiert geführte Baustelle spricht für eine durchdachte Planung und eine hohe handwerkliche Qualität. 2. Welche nachhaltigen Baustandards sind heute wirklich sinnvoll und welche nur Marketing? Nachhaltigkeit im Bauwesen ist längst mehr als ein Trend, doch nicht jeder „grüne“ Begriff, der in Exposés auftaucht, hält, was er verspricht. Wirklich sinnvolle nachhaltige Baustandards stellen messbare Anforderungen, werden unabhängig geprüft und bringen langfristige Vorteile für Energieverbrauch, Wohnkomfort und Werterhalt. Dazu zählen insbesondere: ● KfW-Effizienzhaus-Standards ● Passivhaus ● DGNB-Zertifizierungen ● QNG Diese Standards definieren klare energetische Kennwerte, berücksichtigen Dämmqualität, Wärmebrückenminimierung, Luftdichtheit, Materialwahl sowie Lebenszykluskosten. Gebäude, die solche Standards erfüllen, verbrauchen nachweislich weniger Energie und sind zukunftsfähig in Bezug auf Betriebskosten und CO₂-Bilanz. Marketinggetrieben sind Begriffe wie „ökologisch gebaut“, „grüne Architektur“ oder „nachhaltige Materialien“, wenn sie ohne konkrete Kennwerte bleiben. Einzelmaßnahmen ersetzen keinen ganzheitlichen Standard. 3. Was ändert sich, wenn man ein Projekt in einem gewachsenen Stadtteil entwickelt statt auf der grünen Wiese? Die Entwicklung in einem gewachsenen Stadtteil erfordert Sensibilität im Umgang mit Architektur, Identität und Nachbarschaft. Ein neues Gebäude trifft auf eine bestehende Struktur aus Infrastruktur, sozialem Gefüge und historischer Identität. Das bedeutet: höhere Anforderungen an Gestaltung, Maßstäblichkeit und Materialität. Auf der „grünen Wiese“ hingegen entsteht ein Quartier komplett neu – mit mehr planerischer Freiheit, aber auch mehr Verantwortung für Infrastruktur, Mobilität und Lebensqualität. Nachhaltigkeit, Freiraumplanung und Mobilitätskonzepte spielen hier eine besonders große Rolle. 4. Welche Schutzmechanismen haben Käufer bei einem Neubau und was tun wir zusätzlich? Käufer genießen heute klare gesetzliche Schutzmechanismen. Dazu zählen vor allem: ● die Makler- und Bauträgerverordnung (MaBV) ● die gesetzliche Gewährleistungspflicht (5 Jahre) ● Fertigstellungs- und Vertragserfüllungssicherheiten Bei einigen Projekten verwenden wir zusätzlich eine Patronatserklärung, die unseren Käufern zusätzliche Sicherheit beim Erwerb einer Wohnung oder eines Hauses bietet. Darüber hinaus setzen wir auf: ● vollständige Transparenz ● unabhängige Qualitätskontrollen ● regelmäßige Baustellenbegehungen ● offene Kommunikation Gesetzliche Regelungen schaffen Sicherheit und verantwortungsvolle Projektentwickler schaffen Vertrauen. 5. Was war die wichtigste Lektion aus über 25 Jahren Projektentwicklung und was bedeutet das für Käufer? Die wichtigste Lektion lässt sich auf einen Punkt zurückführen: Langfristiges Denken schlägt kurzfristige Effekte. Ein guter Projektentwickler: ● plant vorausschauend ● setzt auf Qualität ● arbeitet mit starken Planungspartnern ● kommuniziert offen Für Käufer bedeutet das vor allem eines: Sicherheit. Sicherheit, dass das Gebäude viele Jahre technisch funktioniert, Wertstabilität besitzt und dass ein fairer Ansprechpartner vorhanden ist. Erfolgreiche Projektentwicklung erkennt man nicht an auffälligen Marketingversprechen, sondern an ehrlichen Entscheidungen in jeder Phase des Projekts.